22.09.16 14:36 Alter: 8 Monat(e)

LNG-Taskforce: Auslieferung von Flüssigerdgas-Lkw ist Meilenstein für Klima- und Umweltschutz

Die Taskforce zur Einführung von Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas = LNG) als Kraftstoff sieht die Auslieferung der ersten für den kommerziellen Flottenbetrieb in Deutschland bestimmten LNG-Lkw als Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsärmeren Schwerlastverkehr.

Einen der insgesamt 20 Lkw vom Typ IVECO Stralis NP übergab der Hersteller heute auf der 66. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) für Nutzfahrzeuge in Hannover an das Berliner Unternehmen Meyer Logistik. Die Übergabe wurde durch den Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Rainer Bomba, begleitet.

Meyer Logistik wird die LNG-Lkw für Frischelogistik und Lebensmitteldistribution im Raum Berlin einsetzen. Die Fahrzeuge haben eine Leistung von 400 PS und eine Reichweite von bis zu 1.500 Kilometern. Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen verursachen sie deutlich weniger Lärm und Schadstoffemissionen. Die Auslieferung der Lkw wird vom BMVI im Rahmen eines Pilotprojekts mit 360.000 Euro gefördert. Zum Pilotprojekt gehört auch der Bau einer öffentlich zugänglichen LNG-Tankstelle durch die Firma Liqvis. Die LNG-Taskforce war an der Initiierung des Projekts beteiligt. Gründungsmitglieder der Taskforce sind die Deutsche Energie-Agentur (dena), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und die Brancheninitiative Zukunft ERDGAS.

dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp: "Wir freuen uns, dass die Firma Meyer Logistik als erstes Transportunternehmen in Deutschland LNG-Fahrze uge für die Belieferung der Kunden einsetzt. Das ist ein großer Schritt nach vorn, denn gerade im Schwerlastverkehr ist der Anteil an alternativen Kraftstoffen noch verschwindend gering. Die Unterstützung durch das BMVI zeigt, dass auch die Bundesregierung hinter dieser Zukunftstechnologie steht. Weitere Fortschritte werden hoffentlich bald folgen. Das Pilotprojekt soll Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Die LNG-Taskforce wird den Praxisbetrieb durch die Forschungsinstitute des DVGW begleiten und genaue Daten zu den Umwelt- und Klimavorteilen der Fahrzeuge sammeln."

LNG-Lkw unterschreiten EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe um 40 Prozent

Eine auf der IAA vorgestellte Broschüre der Taskforce informiert über die Umweltvor teile von LNG auf Basis von aktuellen Studien. Demnach unterschreiten LNG-Lkw die Luftschadstoffgrenzen der Euro-VI-Norm um gut 40 Prozent. Die Feinstaubemissionen liegen sogar um bis zu 95 Prozent unter dem Grenzwert. Die Lärmbelastung kann um 50 Prozent gesenkt werden.

"Nach wie vor werden in Ballungsräumen die Grenzwerte für Luftschadstoffe wie Stickoxid und Feinstaub vielfach überschritten, unter der hohen Lärmbelastung leiden insbesondere die Städte. Gerade bei der Anlieferung von Waren in den urbanen Zentren tragen gasbetriebene Lkw zu geringeren Lärmemissionen bei. Bei einer Reduzierung der Geräuschemissionen um nur fünf Dezibel wird die Lautstärke eines Lkw vom menschlichen Gehör nur noch als ein Drittel so laut empfunden. Eine schnelle und spürbare Reduzierung der Luftschadstoff- und Lärm emissionen ist daher unerlässlich. Hierzu kann der Einsatz von LNG als Kraftstoff in schweren Lkw und bei Bussen maßgeblich beitragen", sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke.


 

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