13.01.11 08:14 Alter: 15 Monat(e) 
		E10-Einführung: Fragen und Antworten zum neuen Kraftstoff
		    
		
		Berlin. Seit 1. Januar kann die neue Benzinsorte E10 mit 10% Bioethanol an deutschen Tankstellen verkauft werden. Noch ist E10 nicht flächendeckend verfügbar, doch widersprüchliche Berichte verunsichern die Verbraucher. Völlig unbegründet, denn bei Beachtung der Herstellerhinweise können keine Schäden an Fahrzeugen auftreten. Und der entscheidende Preistreiber für Benzin ist nicht E10, sondern neben Steuern vor allem der Erdölpreis.
		 
		 Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den neuen Kraftstoff:
Was ist E10 und warum wird es eingeführt?
E10 bezeichnet  Benzin, das bis zu 10% Bioethanol enthalten kann. Bioethanol ist  Alkohol, der durch Fermentation und Destillation aus nachwachsenden  Rohstoffen wie Getreide und Zuckerrüben gewonnen wird. Bisher betrug der  Bioethanolanteil im Benzin bis zu 5%. Die höhere Beimischung verbessert  die Klimabilanz von Benzin: Bioethanol aus deutscher Erzeugung senkt  die CO2-Emissionen um 50%, mittelfristig werden wegen technologischer  Verbesserungen 70% Treibhausgasminderung erreicht. So werden durch E10  bis zu 3,6 Millionen Tonnen CO2 im Jahr vermieden. Außerdem werden mit  E10 10% des Benzins durch einen aus heimischen landwirtschaftlichen  Rohstoffen hergestellten Biokraftstoff ersetzt. So erhöht E10 die  Unabhängigkeit unserer Energieversorgung und hilft, die Erdölreserven zu  schonen.
 Warum ist E10 nicht seit 1. Januar flächendeckend verfügbar? 
Es  war nicht zu erwarten, dass E10 zum Stichtag 1.1.2011 schlagartig  flächendeckend angeboten werden würde. Die gesetzlichen Regelungen, die  Voraussetzung für die Einführung von E10 waren, sind Mitte Dezember 2010  in Kraft getreten. Danach haben die Umstellungsarbeiten der  Mineralölindustrie begonnen, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen. 
Wird Tanken durch E10 teurer? 
Für die E10-Preise an den  Tankstellen sind nicht die Mehrkosten für Bioethanol von maximal 0,01  EUR pro Liter entscheidend, sondern neben Steuern vor allem die  Erdölpreise. Nach der Einführung von E5 sind im Jahr 2009 die  Tankstellenpreise gegenüber 2008 von 1,40EUR auf 1,28EUR gesunken und im  Jahr 2010 auf 1,41EUR gestiegen. Diese Preisbewegungen hängen vom  Erdölpreis ab. Die Einführung von E10 ändert daran nichts. In der Praxis  muss man mit E10 auch nicht öfter tanken als bisher. E10 hat zwar einen  minimal niedrigeren Energiegehalt als herkömmliches Benzin (E5),  gleicht dies aber durch einen wesentlich höheren Sauerstoffgehalt wieder  aus, der den Wirkungsgrad des Motors steigert und damit die Energie  besser nutzt. 
Die Einführung von E10 stand in der letzten Legislaturperiode  schon einmal zur Debatte, wurde dann aber gestoppt. Was hat sich seither  verändert? 
Vor drei Jahren wurde die Einführung von E10 unter  anderem deswegen verschoben, weil nicht zweifelsfrei geklärt war, welche  Fahrzeuge einen Bioethanolanteil von 10% vertragen. Dies ist nun  anders: Alle Hersteller machen verbindliche Angaben zur  E10-Verträglichkeit ihrer Modelle. Außerdem wurde nun festgelegt, dass  Super-Benzin mit maximal 5% Bioethanol (E5) weiterhin angeboten werden  muss. Eine weitere Neuerung sind die strengen  Nachhaltigkeitsvorschriften für Biokraftstoffe, die zum Jahreswechsel in  Kraft getreten sind. 
Was müssen Autofahrer beachten? 
Nicht alle Fahrzeuge  können E10 tanken. Nach Angaben des ADAC sind 90 Prozent der  benzinbetriebenen PKW E10-tauglich. Demnach müssen etwa drei Millionen  PKW sowie eine Million Krafträder auf die Bestandsschutzsorte E5  zurückgreifen. Bevor zum ersten Mal E10 getankt wird, sollte man sich  unter www.dat.de/e10 vergewissern, ob das Fahrzeug zur Verwendung von  E10 freigegeben ist. Ist das nicht der Fall, muss weiterhin das  herkömmliche Benzin mit maximal fünf Volumenprozent Bioethanol getankt  werden.